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Bericht: Leben in den Baumwipfeln

Leben in den Baumwipfeln

Baumhausbau als neues Angebot in der kirchlichen Jugendarbeit

„…Und sie gingen in den Wald, um ein Baumhaus zu bauen.“ Dies taten Reinhard Hauser, Philipp Thomas, Jannik Höpfinger, Jens Wilms und Andreas Thomas, fünf Mitglieder des CVJM Münzesheim beim Baumhauswochenende in Karlsbad-Spielberg an Christi Himmelfahrt mit etwa 20 anderen Baumhausbegeisterten. Träger des Projektes ist der evangelische Kirchenbezirk Alb-Pfinz in Kooperation mit dem CVJM Landesverband Baden. Entstanden ist dabei Beeindruckendes: Zwei große Plattformen in etwa zehn Metern Höhe verbunden mit einem Steg, bequem erreichbar über Holztreppen und teilweise mit Zeltplanen überdacht, sodass man in luftiger Höhe im Trockenen übernachten konnte. Als „Zugabe“ zimmerten die Baumhausbauer aus Baumstämmen und einem starken Netz noch eine überdimensionale Hollywoodschaukel, die sieben bis acht Erwachsene trägt.

BAumhaus„Ich habe in diesen Tagen viele wertvolle Erfahrungen gemacht“, sagte eine Teilnehmerin. „Mir wurde vor allem beim Klettern und Sichern bewusst, was es heißt, einander zu vertrauen und Verantwortung zu übernehmen. Der ehrliche und wertschätzende Umgang miteinander sowie die Rücksicht aufeinander, haben uns als Team befähigt, unser Ziel zu erreichen.“

BAumhausGöran Schmidt, Diakon in Karlsbad-Langensteinbach sagt: „Mit dem Bauen von Baumhäusern wollen wir junge Menschen ansprechen, die wir mit unseren bisherigen, ‚normalen’ Angeboten nicht erreichen.“ Das verlängerte Wochenende in Spielberg diente dazu, Mitarbeiter auszubilden, die dann mit anderen wieder Baumhäuser bauen können. Göran Schmidt ist von der Idee der Baumhäuser fasziniert und wenn er erzählt, dann leuchten seine Augen. Er hat sich das Know-How geholt bei Sam Brüngger vom CVJM in Bern/Schweiz, einem Erlebnispädagogen, der das Projekt entwickelt hat und auch in Spielberg dabei war. Sicherheit und der geschulte Umgang mit Gerät und Material stehen an erster Stelle. Auch die nachhaltige und sensible Nutzung des Waldes und die Achtung vor der Schöpfung sind Teil der gemeinsamen Vision.

Schreinermeister Reinhard Hauser aus Münzesheim ist mit Göran Schmidt im Leitungsteam und sieht große Chancen im Baumhausbau. „Beim Bauen sind alle gleichermaßen gefordert“, sagt er. „Da verschwinden die Unterschiede. Und diejenigen, die sonst nicht das große Wort führen, sind hier die Tonangebenden, weil ihre praktischen Fähigkeiten zur Geltung kommen.“ Junge Männer und junge Frauen arbeiten gemeinsam Hand in Hand. Beim Camp in Spielberg ist die Hälfte der Teilnehmenden Frauen. Auch die Herkunft zählt nicht mehr, sondern nur das Ziel, Baumhäuser zu bauen. Die vier „Jungs“ aus Münzesheim, gestandene junge Männer, sind begeistert. „Schlafen im Baumhaus hoch über dem Tal war großartig“, sagt Jens Wilms. Weder der Wind noch das Gewitter, das sich in einiger Entfernung abspielte, störten die Baumhäusler – nur dass irgendeiner laut geschnarcht hat in der Stille des Waldes.

BAumhausDieser und ein weiterer Workshop vom 19. bis 21. Oktober dieses Jahres dienen dazu größere Baumhausprojekte vorzubereiten. Das Projekt will durch das gemeinsame (Er-)Leben wie auch durch tägliche Themeneinheiten Lebenswerte vermitteln wie unter anderem Verantwortung und Wertschätzung, Selbstbeschränkung und Solidarität, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. „Wir wollen miteinander unsere Träume in die Bäume hinein bauen“, sagt Göran Schmidt, „aber auch in Kontakt kommen mit dem lebendigen Jesus Christus - dazu ist das Baumhaus die perfekte Idee.“

 

Weitere Infos und den Hinweis auf einen interessanten Filmbeitrag

 

Martin Stock