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Alltagsgedanken

 

In diesen Tagen kam ein Interview im Fernsehen mit Matthias Maurer, „unserem“ letzten Astronauten im All, der sechs Monate auf der ISS verbrachte. Er berichtete von seinen Erfahrungen und Erlebnissen. Ob denn etwas von dem Krieg in der Ukraine zu sehen sei…Ja, man könne das sogar aus dem All verfolgen. Nachts sei fast das ganze Land eingedunkelt. Zusehen seien die Einschläge der Bomben. Tags über sehe man den aufsteigenden Rauch nach den Bombardierungen.
Er wurde gefragt, was er denn aus diesen sechs Monaten an Eindrücklichem für sich persönlich mitgebracht habe.
Er erzählte:
Auf der ISS, unserem Raumschiff, waren wir in diesen Monaten zwischen 7 und 11 Leuten. Wir konnten unsere Arbeit dort nur erledigen, weil wir alle zusammengehalten haben und sich jeder auf jeden 100 % verlassen konnte.
Unsere Erde sei doch im Grunde genommen auch so etwas wie ein Raumschiff, auf dem wir alle unterwegs im All sind. Unsere Erde – nur ein winziger Planet im Universum. Und auf diesem Planet gibt es unendlich viele Probleme, die gelöst werden wollen, um zu überleben.
Da wirke es fast irrational, dass es uns nicht gelingt, das gemeinsam zu machen; dass wir nicht alle anstreben, das GEMEINSAM zu machen. Dass wir uns gegenseitig zuhören, zueinander stehen und dass auch wir hier uns 100 % aufeinander verlassen können, wäre nötig.

Nun können wir nicht erst alle ins All fliegen, um zu solchen Erkenntnissen zu kommen. Aber vielleicht würde es schon reichen, wenn wir mal einen Schritt zurücktreten, Abstand nehmen und uns eines der großen oder auch kleinen Probleme aus diesem Abstand heraus anschauen. Ja – vielleicht – können wir so neue Erkenntnisse gewinnen und mit anderen nicht nur darüber reden, Gedanken und Ideen austauschen, sondern dann auch in konkreten Schritten etwas tun und so zum Guten verändern.

Ich kann das nicht „mit der ganzen Welt“ auf einmal. Aber ich könnte mir ja in meinem Umfeld einige Menschen suchen, mit denen ich mich auf den Weg mache.

Evi Oberacker